Was beachten bei neuen Medikamenten
- Benötigt das aktuelle Krankheitsbild eine Medikation? Wurde eine Psychotherapie schon angestrebt? Sind die Vorteile mehr als die Nachteile? Gibt es nicht gesundere Alternativen (Skills, Entspannungsverfahren, Sport, usw.)?
- Ist die Patientin/der Patient über eventuelle Nebenwirkungen aufgeklärt worden?
- Gibt es Kontraindikationen für das neue Präparat (zum Beispiel bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist kontraindiziert Pharmaka anzuordnen, die die Nieren belasten)?
- Sind Blutuntersuchung (Blutbild, Nieren, Leber, Schilddrüse usw.) und EKG (QT-Zeit, Herzrhythmusstörungen, usw.) erfolgt?
- Bestehen Allergien und/oder Überempfindlichkeiten?
- Werden andere psychotrope Substanzen (Medikamenten oder Drogen) eingenommen?
- Besteht Interaktionsrisiko mit anderen Medikamenten?
- Bestehen psychische (akute Suizidalität, Psychosen, Manien, Anorexie, usw.) oder körperliche (Prostatahyperplasie, Engwinkelglaukom, Ileus, akute Deliren, Epilepsie, Herzrhythmusstörungen, usw.) Krankheiten, die sich durch Einnahme der neuen Medikation verschlechtern könnten?
- Ist die Patientin/der Patient compliant?
- Besteht die Gefahr, dass die Patientin/der Patient das neue Präparat missbraucht (vor allem bei Medikamenten mit Suchtpotential)?
- Besteht die Gefahr, dass die Patientin/der Patient das neue Präparat nicht richtig einnimmt? (z.B. wenn Intelligenzminderung vorhanden oder bei schweren Depressionen/Psychosen)
- Wurde das ältere Präparat richtig und rechtzeitig ausgeschlichen?
- Kommt die neu aufgetretene Nebenwirkung von neuem Präparat oder von eben ausgeschlichenem altem Präparat? (oder Entzug? Oder Rebound? Oder Rückkehr der Grunderkrankung?)