QT-Verlängerung durch Medikamente

Die QT-Dauer oder QT-Zeit ist eine Messgröße bei der Auswertung des Elektrokardiogramms (EKG). Sie entspricht dem Zeitintervall vom Anfang des QRS-Komplexes bis zum Ende der T-Welle.  Die QT-Dauer repräsentiert die Gesamtdauer der Kammererregung. 

Eine QT-Verlängerung kann zur Auslösung von Herzrhythmusstörungen führen, die in seltenen Fällen in ein Kammerflimmern und einen plötzlichen Herztod münden. Das Long-QT-Syndrom wird selten durch Herzerkrankungen, häufiger durch Medikamente ausgelöst. 


QTz-Verlängerung kann bis zu todlichen ventrikulären Arrhytmien führen: ab wann?
Bei Frauen sind Werte bis 460 ms ok, bei Männern bis 450 ms noch ok, ab spätestens 480 ms sollte das Medikament, welches die QT-Verlängerung verursacht hat, abgesetzt werden.

Pharmaka, di eine QT-Verlängerung verursachen (Liste ist nicht komplett, weitere Mittel finden Sie hier!):

Citalopram
Escitalopram
Fluoxetin
Paroxetin
Duloxetin
TZA
Moclobemid
Quetiapin
Melperon
Ziprasidon
Truxal
Dominal
Haldol i.v.
Methadone
Makrolide
Lithium

Klinik: Schwindel, Palpitationen, KÄ,etc;

Risikofaktoren: Alter, vorbest. Herzerkrankungen, Bradycardie, weibliches Geschlecht, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Komedikation mit additivem Effekt

Maßnahme zur Risikoreduktion:

  • Niemals Medikamente kombinieren, die die QT-Zeit verlängern (zum Beispiel niemals Citalopram mit Quetiapin kombinieren)


  • Immer EKG schreiben, bevor man ein Psychopharmakon ansetzt (zum Ausschluss eines genetisch bedingten QT-Long-Syndroms!) und auch im Verlauf EKG-Kontrollen  (immer bei Dosisanpassungen)

 

  • Laborkontrollen (Kalium, Magnesium)