Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS)
Symptome
Zusätzlich zu den Symptomen der
1) klassischen PTBS (in Folge eines traumatischen Erlebnisses entwickelt der Betroffenen die Symptome Wiedererleben, Vermeidung, Gefühl ständiger Bedrohung---) klick hier)
2) bestehen weitere Symptome in den Bereichen (A) Affekt, (B) Selbstkonzept und (C) interpersonelle Interaktionen.
Das passiert meistens, wenn die traumatischen Ereignisse über einen längeren Zeitraum oder wiederholt stattgefunden haben: anhaltende häusliche Gewalt, wiederholter sexueller oder körperlicher Missbrauch in der Kindheit, sowie Folter, Sklaverei oder Völkermord.
(A) Affekt
(A1) Störungen der Emotionsregulierung
– Erhöhte emotionale Reaktivität
– Gewaltsame Emotionsausbrüche
– Rücksichtsloses oder selbstschädigendes Verhalten
– Tendenz zu längeren dissoziativen Zuständen unter Stress
(A2) Emotionale Betäubung
(A3) Verminderte Fähigkeit, positive Emotionen zu erleben
(B) Negatives Selbstkonzept
(B1) Anhaltende Überzeugung, als Person minderwertig, machtlos und/oder wertlos zu sein
(B2) Tiefgreifende Schuld- und Schamgefühle
(C) Interpersonelle Probleme
(C1) Anhaltende Schwierigkeiten, emotionale Beziehungen aufrecht zu erhalten
(C2) Vermeidung von Beziehungen und sozialem Engagement oder geringes Interesse daran
Wichtigste Differentialdiagnose sind Patienten mit einer Borderline-Störung, die im Kontakt eher feindseliger wirken (Bewältigungsstrategie) und klassische PTBS- Symptome (Wiedererleben, Vermeidung, Gefühl ständiger Bedrohung) nicht zeigen. Nichtsdestotrotz haben auch Patienten mit einer Borderline Störung eine (sehr) traumatische Biographie hinter sich.